Am 06.07.15 fand das erste Webinar von Open Up! Museum statt. Thema war die Entwicklung einer digitalen Strategie im Marta Herford Museum.
Unsere Referentin, Michelle van der Veen, beantwortet im Folgenden die Fragen der Teilnehmer:
1. Wie lassen sich die Plattformen effizient verknüpfen?
Eine effiziente Verknüpfung von mehreren Plattformen funktioniert nur mit einer übergreifenden Strategie. Für diese sollte man sich klar machen, was auf welcher Plattform wie kommuniziert werden soll. Wenn dies feststeht, sollte überlegt werden, wie man diese Inhalte sinnvoll plattformübergreifend nutzen kann. Im Marta Herford werden beispielsweise Veranstaltungen bei Twitter live begleitet und über Youtube live gestreamt. Fragen können bei Twitter gestellt werden, während parallel der Stream auf Youtube geschaut wird. Bei Facebook wird dies im Voraus angekündigt und die Links geteilt. Im Nachgang gibt es dann einen reflektierenden Beitrag auf dem Blog, der ebenfalls über Twitter und Facebook weiter geteilt wird.
2. Was machen Sie konkret bei Tripadvisor?
Bei
Tripadvisor moderieren wir die Seite. Zuerst mussten wir uns dafür die
Adminrechte für die bereits bestehenden Sehenswürdgikeit Marta Herford
sichern. Sobald dieser Prozess abgeschlossen war, haben wir die
Info-Texte und Bilder aktualisiert. Seit dem wir dort Administratoren
unserer Seite sind, reagieren wir außerdem auf die hinterlassenen
Bewertungen zu unserem Haus, die man kommentieren kann. Darüber hinaus
haben wir Tripadvisor auf unsere Homepage und Facebook eingebunden und
fordern die Besucher auf uns zu bewerten. Neuerdings können dort auch
Online-Tickets bereitgestellt werden, dies nutzen wir jedoch noch nicht.
3. Was ist ein "gescheites" Monitoring Programm?
Ich
nutze als Dashboard zur Echtzeit-Beobachtung unserer Kanäle Hootsuite
und zum Monitoring FanpageKarma und TweetArchivist. Die haben mir von
der Vielzahl aller vorhandenen Tools am besten gefallen. Preislich gibt
es dort unterschiedliche Pakete, je nach dem wie viele Plattformen man
überwachen muss. Die monatlichen Statistiken führe ich darüber hinaus in
einer Excel-Tabelle übersichtlich zusammen um einen Vergleich über die
Zeit gewährleisten zu können.
4. Wie viel personeller und zeitlicher Aufwand hat bei Euch das Monitoring und die Redaktion der verschiedenen Plattformen?
20
Stunden die Woche. Eine Person. Das funktioniert jedoch nur, wenn diese
Person sehr fit und erfahren ist. Außerdem hängt das natürlich von der
Anzahl der Plattformen und von den sonstigen Umständen am Haus ab. Bei
uns klappt das nur, weil ich zum Beispiel die Blogbeiträge nicht selbst
schreibe bzw. nur hin und wieder. Soll der Blog auch zu 100% von einer
Person alleine betreut werden, braucht man eine volle Stelle mindestens.
Auch die Frage wer die Videos für Youtube produziert, muss
berücksichtigt werden.
5. Wissen Sie denn, wie hoch die jeweilige Reichweite ist?
Die
Reichweite aller Plattformen lässt sich Hilfe eines umfangreichen
Monitorings vollständig erfassen. Gleicht man diese außerdem mit den
Website- und Blogstatistiken ab, ergibt sich ein sehr gutes und
vollständiges Bild.
6. Wie lange hat die Entwicklung der neuen Strategie gedauert? Wie liefen die Absprachen im Haus ab?
Die
Entwicklung hat etwa 2-3 Monate gedauert, wobei bereits einige Ideen
und eine große Bereitschaft im Haus vorhanden war. Ebenso gab es bereits
sehr gute Strukturen. Die Twitter und Facebookseite des Museums waren
bereits vorhanden und wurden sehr regelmäßig bespielt.
Wir
haben uns zunächst mindestens einmal die Woche zusammen gesetzt (in
einer kleineren Runde) und daraus erste Ideen entwickelt, die wir dann
in den großen Teammeetings weiter besprochen haben.
7. Worin besteht denn die Strategie genau? Nur überall dabei sein, ist es das schon?
Es
geht in keinem Fall darum überall dabei zu sein. So bedienen wir zum
Beispiel bewusst nicht die Plattform Instagram, weil wir das zeitlich
nicht leisten könnten und wir auch momentan nicht wüssten welchen
Mehrwert wir den Besuchern dort bereit stellen könnten. Mit vier Social
Media Plattformen und einem Blog sind wir keineswegs überall dabei,
sondern nutzen unterschiedliche Kommunikationswege für verschiedene
Zielgruppen. Twitter, Pinterest, Youtube und Facebook dienen ganz
unterschiedlichen Zwecken und sprechen deshalb auch unterschiedliche
Personenkreise an. Für jedes Museum sollte aber individuell entschieden
werden, welcher Plattform-Mix der richtige ist.
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